Schulhund

Lina mit Frau Hennemann
Lina mit Frau Hennemann

Der Schulhund der Friedrich-Trost-Schule heißt Lina. Sie ist eine mittlerweile neunjährige, aber immer noch agile sowie lernfreudige Labradorhündin. Lina wirkt an der Schule nur zusammen mit ihrer Besitzerin Frau Hennemann. Diese hat gemeinsam mit Lina im Jahre 2018 eine mehrere Monate andauernde Ausbildung zum Schulhunde-Team bei Cole Canido in Schwerte absolviert, um sicherzustellen das der Einsatz von Lina sowohl für die Schüler/innen als auch für Lina gewinnbringend ablaufen kann.

 

Grundsätze des Schulhund-Einsatzes

Um einen sinnvollen und sicheren Einsatz zu ermöglichen, wird Lina nur unter Berücksichtigung der nachfolgenden Grundsätze eingebunden:

  • Lina wird nur im Klassenunterricht eingesetzt, wenn alle Schüler/innen der Klasse sowie die Eltern/Erziehungsberechtigten einverstanden sind.
  • Lina wird nur mit Frau Hennemann eingesetzt.
  • Jeder Schüler bestimmt selbst, ob und wie nah er Kontakt zu Lina haben möchte.
  • Der Umgang mit Lina erfolgt unter bestimmten Regeln. Der Kontakt sollte freundlich, freiwillig, langsam, leise und indem nur ein/e Schüler/in mit Lina spricht ablaufen.
  • Lina bekommt nur ihr Hundefutter.
  • Der Einsatz von Lina erfolgt nach gewissen Ritualen sowie Regeln, um den Schülern als auch Lina Sicherheit zu vermitteln. Es gibt sowohl Klassen- als auch Schulregeln.
  • Der Einsatz von Lina hängt immer von ihrer Tagesform, der (Lern-)gruppe sowie deren Tagesform als auch dem Unterrichtsgegenstand ab.
  • In ihren Höhlen (Rückzugsmöglichkeiten) darf Lina nicht gestört werden.
  • In großen Stresssituationen kann Lina jederzeit in dem ihr bekannten und für sie ausgestatteten Nebenraum der Klasse oder aber im Lehrerzimmer in ihrer Höhle untergebracht werden.
  • Der Einsatz erfolgt unter Beachtung hygienischer Aspekte. Lina wird außerdem regelmäßig vom Tierarzt untersucht, um sicherzustellen, dass sie keine Krankheiten aufweist.

 

Einsatz von Lina

Frau Hennemann nimmt Lina einmal in der Woche in ihre Klasse (momentan die BO1) sowie an einem Nachmittag in die ´Rund um den Hund´ AG (Schüler/innen der Grund- und Mittelstufe) mit. Im Folgenden werden die Methoden sowie die möglichen Ziele in den unterschiedlichen Settings vorgestellt.

 

Einsatz in der ´Rund um den Hund´ AG

Das einmal wöchentliche Nachmittagsangebot findet in einer Gruppe von höchstens 6 Schüler/innen statt, die sich freiwillig zu dem Angebot angemeldet haben.

 

Methoden: Im Mittelpunkt des Nachmittagsangebots ´Rund um den Hund´ stehen die vielfältigen Aktivitäten, die mit Lina durchgeführt werden können. Strukturiert wird das Angebot, durch das erstellte Heftchen ´Lina-Hunde-Führschein´. Jede Woche lernen die Schüler etwas im Umgang mit Lina, welche dann in ihren ´Führschein´ vermerkt wird. Dabei handelt es sich um verschiedene Dinge zu den Oberpunkten: Signale, Spielen, Teamaufgaben, Pflege und Wissen. Der Beginn der Hunde-AG findet im Klassenraum statt, so dass ein strukturierter und ritualisierter Beginn erfolgen kann. Anschließend werden spielerisch kleine Inhalte vermittelt, die ein grundlegendes Wissen über Hunde vermitteln und auch verdeutlichen, dass jeder Hund anders ist und nicht alle Hunde so sind wie Lina. Die zugehörigen, bearbeiteten ABs werden in einer Mappe gesammelt. Überwiegend findet die AG dann draußen im Feld, im Wald, auf dem Schulgelände sowie manchmal in der Stadt statt. Am Ende des halbjährigen Angebots erhalten die Schüler/innen, nach erfolgreicher Ablage kleiner Theorie- sowie Praxisaufgaben einen ´Lina-Hundeführschein´.

 

Ziele: Das Nachmittagsangebot folgt nicht der Erreichung einzelner Förderziele der Schüler/innen. Vielmehr sollen die Schüler/innen Spaß am Umgang mit Lina haben und ein grundlegendes Wissen über Hunde und dem Umgang mit diesen erlangen. Zudem sollen die Schüler/innen vor allem ihre Selbstwirksamkeitsfähigkeit wahrnehmen, indem sie Lina Signale geben und diese sie befolgt, wenn sie klar gegeben wurden. Durch die verschiedenen Aufgaben im Rahmen des ´Lina-Hunde-Führschein´ können sämtlich Bereiche wie Motorik & Körpergefühl, Sprache & Kommunikation, Kognition &

Lernen, Wahrnehmung, Soziabilität & Emotionalität angesprochen werden, weshalb indirekt natürlich auch eine Förderung erfolgt.

 

Einsatz im Klassenunterricht

Der Einsatz im Klassenunterricht erfolgt im Klassenraum einmal pro Woche in der Klasse von Frau Hennemann am Schulvormittag, mit zwischenzeitlichen Pausen und im Wechsel zwischen aktiven und passiven Phasen für Lina.

Methoden: Auch im Klassenunterricht erfolgt der Einsatz nach der Einführung von Regeln und einer langsamen Gewöhnung nach Ritualen. Ein wöchentlicher Hundedienst übernimmt über den Tag hinweg verschiedene Aufgaben. Lina darf sich in der Klasse frei bewegen und entscheidet in diesen Situationen selbstständig mit welchem/r Schüler/in sie Kontakt aufnimmt und wo sie sich in der Klasse aufhält und ggf. schläft. Der Einbezug von Lina hängt vor allem vom Unterrichtsgegenstand ab und variiert zwischen kurzen aktiven Phasen sowie dem überwiegenden passiven Einsatz:

Ziele: Auch im Klassenunterricht können sämtliche Förderbereiche wie Motorik & Körpergefühl, Sprache & Kommunikation, Kognition & Lernen, Wahrnehmung, Soziabilität & Emotionalität angesprochen werden. Im Fokus steht, dass durch das besondere Gefühl, einen Hund in der Klasse zu haben, das Gruppengefühl gestärkt, das gemeinsame Arbeiten verbessert sowie Verantwortungs-bewusstsein aufgebaut werden. Durch die Möglichkeit körperlichen Kontakt zu Lina aufzunehmen und sie als Lern- und Zuhörpartner zu sehen, soll das allgemeine Wohlbefinden und die Stimmung

der Schüler/innen gesteigert werden. Zudem sollen sich die Schüler/innen aus Rücksichtnahme auf Lina leiser und sozialer verhalten. Auch kann sich der Einbezug von Lina positiv auf die Motivation zur Mitarbeit auswirken und dadurch indirekt bei der Erreichung von Lernzielen helfen. Lina kann dazu beitragen, dass die Schüler/innen sich intensiver mit ihrer Körpersprache und ihren Kommunikationsmöglichkeiten auseinandersetzen.

 

Dokumentation und Evaluation

 

Um das Konzept und die Methode der hundegestützten Pädagogik an der Friedrich-Trost-Schule zu evaluieren, erfolgt immer mal wieder eine kurze Reflektion eines Schulhundeinsatzes im Unterricht in dem ´Lina-Schulhund-Logbuch´ durch Frau Hennemann. Zudem können die Schüler/innen bei der halbjährlichen Notenvergabe für die Lehrkraft unter dem Punkt ´Unterricht mit Lina´ eine anonyme Rückmeldung geben. Auf Grundlage der gemachten Erfahrungen, den Meinungen der Schüler/innen, der Rückmeldungen durch Eltern und Kollegen sowie neuen Erkenntnissen von Frau Hennemann wird der Einsatz von Lina sowie das Konzept stetig verändert und weiterentwickelt.